Dokumentation

 

„Niedrigschwellig, konsumfrei und im besten Sinne öffentlich“

Der Esslinger Oberbürgermeister Matthias Klopfer hat im OB-Wahlkampf oft betont, die Esslinger Stadtbücherei sei „der zentrale Bildungs- und Kulturstandort“ der Stadt. Was vor der Wahl gegolten hat, sollte auch nach der Wahl gelten. Dann muss die Stadt aber auch die richtigen Schlüsse aus der Erkenntnis ihres Oberbürgermeisters ziehen und die Esslinger Stadtbücherei so ausstatten, dass sie diesen hohen Anspruch erfüllen kann.

Die Deutsche Bibliotheksstatistik zeigt, dass das Platzangebot in der Esslinger Bücherei weit unter dem Durchschnitt liegt. Die Bibliotheken in vielen Städten vergleichbarer Größe haben weitaus mehr Platz zur Verfügung. Das muss sich dringend ändern, wenn die Esslinger Stadtbücherei ihre Aufgaben auch in Zukunft so zuverlässig wie bisher erfüllen soll. Wenn die Anforderungen und Erwartungen immer größer werden, muss der zur Verfügung stehende Platz auch größer werden. Weil alle damals erkannt hatten, dass eine „kleine, feine Sanierung“ nicht mehr ausreicht, nachdem man jahrelang nichts gemacht hat, hat der Gemeinderat in seiner öffentlichen Sitzung vom 22. Juli 2019 einstimmig ein Raumprogramm für die Esslinger Stadtbücherei der Zukunft beschlossen. Dazu gehört ein Neubau der Nanzhalle an der Webergasse mit einer dortigen Aufstockung und die Sanierung des Nachbarhauses Heugasse 11, das auch zur Erweiterung der Bücherei genutzt werden soll. Das haben viele Bürgerinnen und Bürger als ein Versprechen aufgefasst, an das sie sich noch gut erinnern.

Viele Städte haben in den letzten Jahren erkannt, dass sie viel mehr für ihre Bibliotheken tun müssen, zu Beispiel auch die Stadt Schorndorf. In seinen Leitlinien für die Entwicklung öffentlicher Bibliotheken hat der Deutsche Bibliotheksverband ausgeführt, welche Rolle Bibliotheken für die Gesellschaft spielen. Da kann man lesen:

„Unsere Gesellschaft wandelt sich in hohem Tempo. Beispiele hierfür sind die Digitalisierung unserer Lebens- und Arbeitswelt, der demografische Wandel, die Migration nach Deutschland, die Herausforderungen der Klimakrise sowie die gesellschaftliche Diversifizierung bei gleichzeitiger – auch demokratiekritischer – Polarisierung. Dadurch werden Kommunen, Bund und Länder vor große Herausforderungen gestellt. Um die daraus erwachsenden Aufgaben zu lösen, benötigen sie leistungsfähige Infrastrukturen.

Bibliotheken sind verlässliche Partner in einer gelingenden staatlichen Daseinsvorsorge – ob in Städten oder im ländlichen Raum – und leisten einen wesentlichen Beitrag zur erfolgreichen Gestaltung gesellschaftlicher Veränderungsprozesse. Die Bürger*innen in unserem Land haben hohe Erwartungen an die Angebote ihrer Bibliotheken. Sie wollen seriös informiert, vielfältig unterhalten und gut beraten werden. Jedes Jahr beweist die Zahl von 220 Millionen Besucher*innen, welches Potential modern ausgestattete Bibliotheken in einer digitalen Gesellschaft haben. In keiner anderen Bildungs- oder Kultureinrichtung begegnen sich so viele Menschen aus allen Generationen und Milieus. Bibliotheken sind niedrigschwellig, konsumfrei und im besten Sinne öffentlich. Sie versorgen ihre Nutzer*innen mit Informationen, Wissen und Kultur, fördern ihre Lese-, Sprach- und (digitale) Medienkompetenz und bieten einen sicheren Raum für gesellschaftlichen Austausch. In der Bevölkerung genießen sie ein außergewöhnliches Vertrauen: Nach einer repräsentativen Befragung im Jahr 2018 empfinden etwa 90 Prozent der Befragten öffentliche Bibliotheken als einen vertrauenswürdigen Ort – unabhängig davon, ob sie Bibliotheken nutzen oder nicht.“

 

Leitlinien für die Entwicklung öffentlicher Bibliotheken

Bibliotheken werden in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen. Damit sie ihre vielen Aufgaben erfüllen können, brauchen sie gute Arbeitsbedingungen. Der Deutsche Bibliotheksverband hat im letzten Jahr Leitlinien für die Entwicklung öffentlicher Bibliotheken veröffentlicht. Viele Städte und Gemeinden nehmen den Rat der Fachleute ernst. Andere erwarten zwar viel von ihren Bibliotheken, die nötigen Voraussetzungen bieten sie ihnen aber nicht. Hierzu hat der Deutsche Bibliotheksverband im März 2021 auf seiner Webseite geschrieben:

Kommunen, Bund und Länder stehen vor großen Herausforderungen: die Digitalisierung der Lebens- und Arbeitswelt, der demografische Wandel, die Herausforderungen der Klimakrise oder die gesellschaftliche Diversifizierung. Um die daraus erwachsenden Aufgaben zu lösen, braucht es verlässliche Kultur- und Bildungsinstitutionen.
Bibliotheken sind wichtige Partner und Gestalter dieser Veränderungsprozesse: Sie ermöglichen den Zugang zu Medien, sie fördern die Informationskompetenz und vermitteln den Umgang mit digitalen Medien für über 220 Millionen Besucher*innen pro Jahr. Mit ihren niedrigschwelligen, konsumfreien öffentlichen Räumen sind sie Wissens- und Anziehungsort für viele Menschen unterschiedlicher Generationen und Milieus.
Welche Angebote unterbreiten Öffentliche Bibliotheken heute? Welche Strategien entwickeln sie, um auf gesellschaftliche Veränderungen einzugehen? Und wie können sie dabei von Kommunen, Bund und Ländern unterstützt werden?
Zu diesen und weiteren Fragen Öffentlicher Bibliotheken hat der Deutsche Bibliotheksverband e.V. (dbv) nun Leitlinien veröffentlicht, in denen die Voraussetzungen für eine zeitgemäße und zukunftsorientierte Bibliotheksarbeit beschrieben werden. Die Publikation richtet sich an politische Entscheidungsträger und dient als Argumentationshilfe für die Debatte um die Positionierung der Öffentlichen Bibliotheken in einer sich wandelnden Gesellschaft.
Dazu Prof. Dr. Andreas Degkwitz, Bundesvorsitzender des Deutschen Bibliotheksverbandes: „Die Bürger*innen in unserem Land haben hohe Erwartungen an die Angebote ihrer Bibliotheken. Sie wollen seriös informiert, vielfältig unterhalten und gut beraten werden. Auch wenn viele Öffentliche Bibliotheken in den vergangenen zehn Jahren Strategien zu ihrer Weiterentwicklung erarbeitet haben, fehlt es häufig an den Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Umsetzung. Die vorliegende Publikation zeigt daher auf, auf welchen Feldern Öffentliche Bibliotheken auf veränderte Bedarfe und gesellschaftliche Herausforderungen reagieren und wie sie dabei von den Kommunen, Ländern und dem Bund unterstützt werden können.

Andreas Degkwitz war bis Mai 2022 Bundesvorsitzender des Deutschen Bibliotheksverbands.

 

Viele Ideen für die Stadtbücherei der Zukunft 

Im Mai 2021 hat die Stadt Esslingen alle Interessierten dazu eingeladen, in einer Online-Umfrage ihre Vorstellungen zur Atmosphäre und zu den gewünschten Funktionen der künftigen Stadtbücherei einzubringen. Rund 430 Bürgerinnen und Bürger haben mitgemacht. „Die vorliegenden Ergebnisse sind der erste Baustein für die noch ausstehende Planung der Innenarchitektur“, hat die Stadtverwaltung damals gesagt. Diese Umfrage war Teil einer Bürgerbeteiligung, die die Stadt nach dem erfolgreichen Bürgerentscheid im Februar 2019 versprochen hatte. Viele Esslingerinnen und Esslinger hatten sich vor dem Bürgerentscheid geärgert, dass die Stadtverwaltung und der Gemeinderat ihre Wünsche und Vorstellungen bis dahin viel zu wenig gehört hatten. Das sollte durch einen ausführlichen Prozess der Bürgerbeteiligung, der die Planungen für die neue Bücherei begleitet, besser werden. 

Die Stadtverwaltung hat die Ergebnisse der Online-Umfrage so zusammengefasst: „Einig sind sich viele der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, dass in der Stadtbücherei Esslingen weiterhin Wissen, Informationen und Bildung im Vordergrund stehen soll. Hinsichtlich der Räume wünschen sich die Bürgerinnen und Bürger eine gemütliche und helle Wohlfühlatmosphäre für die Bücherei. Diese geborgene Atmosphäre kann aus ihrer Sicht durch die Gestaltung und Ausstattung wie beispielsweise Pflanzen, warme Farben, Tageslicht oder die Möglichkeit eine Tasse Kaffee zu trinken, geschaffen werden. Ebenso wünschten sich viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine warme Atmosphäre. Bei der Auswahl von Bildern mit verschiedenen Stimmungen wählten die Bürgerinnen und Bürger vorwiegend intime, jedoch eher kühle Umgebungen aus.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sehen die neue Stadtbücherei als Treffpunkt, zum Austausch mit anderen Menschen, und wünschen sich dort Inspiration, Anregung, Abwechslung und Neues zu erleben. In der Bücherei möchten die Befragten unter anderem Freunde, Bekannte und Nachbarn sowie interessante und inspirierende Menschen, wie beispielsweise Autorinnen und Autoren, treffen. Gleichzeitig soll die Bücherei jedoch auch Ruhe, Entspannung und Privatsphäre bieten. Dies wird durch den Wunsch vieler Befragten, niemanden anzutreffen und die Bücherei lieber für sich allein nutzen zu können, deutlich. Insgesamt wünschen sich die Bürgerinnen und Bürger eine ausgewogene Mischung zwischen aktiven und passiven sowie individuellen und sozialen Aktivitäten und Funktionen in der Bücherei.“

Das große Interesse an den bisherigen Angeboten zur Beteiligung am Planungsprozess zeigt, wie wichtig die Stadtbücherei vielen Esslingerinnen und Esslingern ist. Sie haben sich viele Gedanken gemacht und die Versprechungen der Stadt ernst genommen. Seit den Neunzigerjahren macht die Stadt den Nutzerinnen und Nutzern der Stadtbücherei immer wieder Hoffnungen, die jedes Mal enttäuscht wurden. So darf das nicht weitergehen.

(Quelle: http://www.esslingen.de/start/es_themen/beteiligung-neue-stadtbuecherei.html - Stand: 3. 9. 2022)

 

Konzeption und Raumprogramm der neuen Bibliothek gibt es seit 2017

OB Matthias Klopfer will bei der Modernisierung und Erweiterung der Stadtbücherei „die Pausentaste drücken“ und das beim Bürgerentscheid 2019 mit großer Mehrheit beschlossene Projekt in die Dreißigerjahre verschieben. Er spricht von einer „Kostenexplosion": In einer Wirtschaftlichkeitsuntersuchung hatte die Stadt im Jahr 2018 die Kosten für die Erweiterung und Modernisierung des Bebenhäuser Pfleghofs mit etwa 25 Millionen Euro angegeben. Jetzt spricht sie von mehr als 60 Millionen. Eine Begründung sind stark gestiegene Baupreise. Außerdem schreibt die Stadt auf ihrer Internetseite über die Wirtschaftlichkeitsuntersuchung von 2018: „Eine konkrete Planung oder gar ein Raumprogramm lagen damals noch nicht vor.“ 

Wer auf der Internetseite der Stadt weiterliest, fragt sich dann aber, warum man dort ein 28-seitiges Papier mit dem Titel „Konzeption und Raumprogramm der Stadtbücherei Esslingen Stand September 2017“ findet. Außerdem heißt es da: „2017 wurde im Hinblick auf die Erweiterung und Modernisierung der Stadtbücherei folgende Konzeption entwickelt.“ Als die Wirtschaftlichkeitsuntersuchung 2018 angestellt wurde, gab es zwar noch keine genaue Planung, wie man sie seit dem Architektenwettbewerb hat. Ein Raumprogramm, das sich aus der Konzeption ergeben hat, hatte die Stadt bei ihrer Wirtschaftlichkeitsuntersuchung aber schon. 

Das Papier „Konzeption und Raumprogramm der Stadtbücherei Esslingen Stand September 2017“ kann man hier in voller Länge lesen:

Die Konzeption und das Raumprogramm der Stadtbücherei Esslingen sind scheint’s so interessant, dass man sie sogar auf der Internetseite der Stadt Freiburg finden kann:

 

Überzeugende Pläne für eine moderne Stadtbücherei

Vor dem Bürgerentscheid über den Standort der Esslinger Stadtbücherei und ihre Modernisierung und Erweiterung hatten manche Zweifel, ob der Bebenhäuser Pfleghof geeignet ist für eine moderne Bibliothek. Der Architektenwettbewerb hat im Januar 2020 gezeigt, dass dort etwas richtig Gutes entstehen kann, das Tradition, Gegenwart und Zukunft verbindet. Gewonnen hat das Büro agn Niederberghaus & Partner GmbH. Die Stadt und das Preisgericht haben von einer klar gestalteten Entwurfsarbeit, die eine überraschend einfache Lösung für die komplexe Aufgabenstellung bietet" gesprochen. Viele Bedenken, die es vorher gegeben hatte, wurden durch die Architekten ausgeräumt. Welche Chancen die Stadt bekommt, wenn sie diesem Entwurf folgt, und worauf die Bürgerinnen und Bürgern verzichten müssten, wenn die Stadt schon wieder die Pausentaste drückt", zeigt folgende genauere Beschreibung des Entwurfs von agn Niederberghaus & Partner.

Nachzulesen unter dem folgenden Link:

Video: Ein Dritter Ort für Esslingen"

Viele Esslingerinnen und Esslinger haben sich an der Planung der neuen Stadtbücherei beteiligt. In unterschiedlichen Formaten der Bürgerbeteiligung haben sie Wünsche und Ideen für eine Bibliothek der Zukunft gesammelt. Im November 2021 haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Esslingen zusammen mit dem niederländischen Bibliotheks-Gestalter Aat Vos und seinem Architektenteam includi sowie der Bibliotheksberaterin Julia Bergmann eine Woche lang zusammengearbeitet, um die Ergebnisse der bisherigen Bürgerbeteiligung zur neuen Stadtbücherei in eine Vision zur Inneneinrichtung zusammenzufassen. includi dokumentiert in folgendem Video den kreativen Prozess und zeigt erste Eindrücke, wie die neue Esslinger Bibliothek aussehen könnte, wenn die Stadt ihre bisherige Planung und die Wünsche und Ideen der Bürgerinnen und Bürger ernst nimmt.

Nachzuschauen auf YouTube unter dem folgenden Link:

 

Dringend sanierungsbedürftig"

Auf ihrer Webseite beschreibt die Stadt Esslingen, weshalb die Bücherei im Bebenhäuser Pfleghof modernisiert und erweitert werden muss:

Die Stadtbücherei Esslingen gehört zu den wichtigsten öffentlichen Einrichtungen der Stadt Esslingen. Sie erreicht große Teile der Stadtbevölkerung und ihre Angebote werden von Menschen jeden Alters sowie jeder kulturellen oder sozialen Herkunft wahrgenommen. Sie ist Kultur- und Bildungseinrichtung und Ort für soziale Begegnungen und Kommunikation. Sie ist das literarische Zentrum der Stadt und unverzichtbarer Teil der städtischen Infrastruktur.

In den letzten Jahren und Jahrzehnten sind öffentliche Bibliotheken durch ihre Angebote immer stärker zu Lern- und Teilhabeorten geworden. Während die klassischen Funktionen der Stadtbüchereien erhalten blieben, verschiebt sich der Aufgabenschwerpunkt hin zur Bücherei als dritten Ort, der alle Bevölkerungsschichten erreicht und völlig neue Anforderungen an Raum, Einrichtung und Aufenthaltsqualität stellt.

In der Fachliteratur werden Bibliotheken der Zukunft als sogenannte dritte Orte" bezeichnet. Neben Heim (1. Ort), Arbeitsplatz/Ausbildungsstätte (2. Ort) meint dies einen städtischen Begegnungsraum (3. Ort), in dem sich Menschen versammeln können und in denen Öffentlichkeit hergestellt wird.

Die Stadtbücherei in ihrer heutigen Form ist dringend sanierungsbedürftig, die Ausstattung ist veraltet, die Publikumsflächen sind zu gering, die Aufenthaltsqualitäten sind durch die intensive Nutzung und den Platzmangel stark beeinträchtigt. Damit kann die Stadtbücherei Esslingen den hohen Anforderungen an eine Bibliothek des 21. Jahrhunderts nicht gerecht werden und ihr Potential nicht ausschöpfen.

Bereits 2017 legte die Stadt deshalb eine Konzeption und ein Raumprogramm für die Stadtbücherei der Zukunft vor."

(Quelle: https://www.esslingen.de/start/es_themen/beteiligung-neue-stadtbuecherei.html - Stand: 9. 8. 22)

 

16. Mai 2022 - OB Klopfer im Gemeinderat

Auch wenn es mir heute schwerfällt, sehr schwerfällt, auch persönlich sehr schwerfällt, schlage ich Ihnen vor, die Pausentaste für die Zwanzigerjahre bei der Stadtbücherei zu drücken. Die Kostenschätzung nennt eine Zahl, die einem fast die Luft zum Atmen nimmt: mehr als 60 Millionen Euro. Denken Sie zurück an das, was Ihre Beschlusslage ist. Wo wir herkommen und was heute aktuell darstellbar ist. 20 bis 25 Millionen […] 

Und deshalb: Es wird auch keinen Umzug logischerweise ins Stadtwerke-Gebäude geben können, geben müssen. Sondern stattdessen sparen wir die eingesparte Miete und die Umbaukosten für eine kleine, feine Sanierung für die Stadtbücherei ein. Dafür werden wir mit einem Vorschlag auf Sie zukommen. Und wenn der Sanierungsstau bei all den Pflichtaufgaben abgearbeitet ist, die Finanzsituation solide und nachhaltig verbessert, die wichtigsten Projekte zur Klimaneutralität angepackt wurden, dann bauen wir in den Dreißigerjahren die Stadtbücherei am Standort, der von der Bürgerschaft mit großer Mehrheit beschlossen wurde [...]

Aber wir verbauen uns mit dieser Entscheidung, wenn Sie denn so entscheiden, keine große Lösung an diesem Standort."

(Quelle: Aufzeichnung der Rede von OB Klopfer im Gemeinderat vom 16. Mai 22 - online unter https://www.esslingen.de/site/Esslingen-Internet-2016/node/628764?QUERYSTRING=gemeinderat)

 

21. Juli 2021 - OB Klopfer im Wahlkampf zur Stadtbücherei

Der damalige OB-Kandidat Matthias Klopfer in der letzten Podiumsdiskussion vor der Oberbürgermeisterwahl 2021 zu seinem Kontrahenten Daniel Töpfer:

„Will denn wirklich jemand die neue Stadtbücherei nicht bauen? Das schönste Geburtstagsgeschenk, das sich die Stadt Esslingen zum 1250-jährigen Jubiläum selber schenken will. Natürlich kostet das 25 Millionen. Dann aber konkret das formulieren. Das kann ich mir nicht vorstellen. Das ist der zentrale Bildungs- und Kulturstandort."

Nachzuschauen auf YouTube unter dem folgenden Link:

Januar 2020 - „Überraschend einfache Lösung für die komplexe Aufgabenstellung“

Das Ergebnis des Architekturwettbewerbs zur Modernisierung und Erweiterung der Stadtbücherei Esslingen wurde im Januar 2020 vorgestellt. Den ersten Preis belegte das Büro AGN Niederberghaus aus Düsseldorf/Ibbenbüren. Die Jury sprach von einer klar gestalteten Entwurfsarbeit, die eine überraschend einfache Lösung für die komplexe Aufgabenstellung bietet.

Zur Begründung der Entscheidung heißt es: 

Der Entwurfsbeitrag des Büros AGN Niederberghaus wurde vom Preisgericht mit dem ersten Platz ausgezeichnet, da sich der Neubau im Bereich der heutigen Nanzhalle wie selbstverständlich in das Umfeld der Altstadt einfügt. Zwei klar ausformulierte Baukörper, die sich traufständig entlang der Webergasse entwickeln, nehmen den gestiegen Flächenbedarf der neuen Stadtbücherei auf. Der Innenhof bleibt frei von Bebauung und dadurch in seiner Qualität als nutzbarer Freiraum für im Erdgeschoss angeordnete Nutzungen von großer Bedeutung. Innenräumlich besticht der Entwurf durch seine baulichen und visuellen Verbindungen vom Untergeschoss über das Erdgeschoss bis in das erste Obergeschoss. Lufträume und eine im Alltag gut nutzbare Sitzstufenanlage garantieren nicht nur Tageslicht in allen Zonen, sondern sichern auch eine, der Nutzung als öffentlicher ‚Dritter Ort‘ angemessenen Lebendigkeit.

So gehe der Entwurf mit der historischen Bausubstanz behutsam um und beziehe, so OB Zieger, mögliche Grabungsfunde im Untergeschoss in die Gestaltung des Raumprogramms mit ein. Im Entwurf des 1. Preisträgers heißen Foyer und Café die Besucher willkommen. „Er sieht zahlreiche unterschiedliche Räume vor und wird zahlreichen unterschiedlichen Nutzungen gerecht, beispielsweise Spielzonen für Kinder, Lernräume mit Einzelplätzen und Gruppenräumen sowie Schmökerplätze. Der große Veranstaltungsraum im Dachgeschoss ist auch unabhängig von den Öffnungszeiten der Stadtbücherei zugänglich und hat Potential, zu einem neuen Lieblingsort nicht nur für Lesungen zu werden“, so Kulturbürgermeister Yalcin Bayraktar und Alexa Heyder, die Leiterin des Kulturamtes." 

Der Siegerentwurf kann in der Eingangshalle der Stadtbücherei in der Heugasse besichtigt werden. 

(Quelle: https://www.esslingen.de/start/es_themen/architekturwettbewerb.html - Stand: 9. 8. 22) 

 

6. Juli 2018 - Aus der Schwörtags-Rede von OB Dr. Jürgen Zieger

Kulturelle Bildung ist die beste Voraussetzung, gegenüber den niederen Instinkten der politischen Populisten gewappnet zu sein. Das Bildungsangebot wollen wir auch stärken durch eine neue, zukunftsfähige Stadtbibliothek. Darin besteht große Einmütigkeit im Gemeinderat und wir haben Rücklagen von 25 Millionen Euro für dieses Projekt – Kostenstand heute – gebildet. Das sind keine leeren Versprechungen."

 

13. November 2017 - SPD-Gemeinderatsfraktion

Stellungnahme der SPD-Gemeinderatsfraktion durch ihren Vorsitzenden Andreas Koch in der 2. Lesung des Doppelhaushalts 2018/2019 der Stadt Esslingen am Neckar

Zum einen begrüßt die SPD ausdrücklich die Bildung einer Rücklage zugunsten der Stadtbücherei. Die knapp zehn Millionen Euro sind ein starkes Zeichen in die Öffentlichkeit hinein und beweisen, dass es Verwaltung und Gemeinderat ernst ist mit dem Um- oder Neubau dieser für unser Gemeinwesen so zentralen Einrichtung."